Otto Waalkes: Mobelmesse

Zur internatinalen Mberlmesse "Interschrott" spricht jetzt zu Ihnen Ingo Ihgittihgitt, Chefredakteur der fachzeitschrift "Schlimmer wohnen". Meine Damen und Herren, ich begre Sie recht herzlich hier auf der Mbelmesse "Interschrott". Was bringt die neue Saison? Nun, der Trend zu schreienden Farben ist out, brllende Farben sind in, das gilt fr die ganze Wohnung. Es beginnt im Flur. Dort beit sich die Tapete in hansaplastrosa mit dem Lufer in leberwurstgrau, einer farbe, die dieses Jahr ins leicht schimmelige spielt. Dazu trgt die Hausfrau ein Modell aus dem Hause "Wsche Widerlich", das im Katalog "spinatfahl" genannt wird. Ich wrde es eher als kotzgrn bezeichnen. Meine Damen und Herren, streiten wir uns doch nicht um Worte. Betreten wir nun das Wohnzimmer. Hier wir das Auge vom Fuboden beleidigt. Schleimgelb leuchtet die Auslegeware. Darauf ein Sofa in hornhautumbra. Brechreizerregend auch die Kissen. Hier beweist der Kufer seinen schlechten Geschmack. Er whlt die Kissen passend zum Zahnbelag. Fhrend im Angebot ist die "Hamburger Dreckzeugpassage" und gleich nebenan bei "Elektro Ekel", da dreht sich auch dem widerstandfhigsten Lampenkufer der magen um. Aber glauben sie nicht, meine Damen und Herren, dass sich nur eine exklusive Minderheit einen so schlechten geschmack leisten kann, NEIN! Ich fragte neulich eine durchschnittliche Angeber-Familie: "Sagen Sie, mssen Sie sich in dieser in dieser Umgebung nicht dreimal am Tag bergeben?" "Ach, nein",war die bereinstimmende Antwort, "wir sind eigentlich dauern am Kotzen." Und ich muss Ihnen sagen, im Badezimmer wurde sogar mir schlecht: Ein Traum in popelgrn, meine Damen und Herren! Ich glaube, der Erfolg gibt uns recht: Wohin wir auch sehen, zufriedene Arschgesichter, die sich in ihrer sauteuer bezahlten Wohnung herrlich unwohl fhle. Ich danke Ihnen!